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Wald Disneys Lustige Taschenbücher sind eine Institution, mit der mittlerweile mehrere Generationen von Lesern aufgewachsen sind. Im Oktober 2012 gab es ein „kleines“ Jubiläum zu feiern: 45 Jahre sind seit der Veröffentlichung des ersten Bandes, „Der Kolumbusfalter“, inzwischen vergangen.

Zeit für einen kurzen Rückblick; die berühmten Comicbände, die im deutschsprachigen Raum vom Ehapa-Verlag vertrieben werden, sind in diesen Jahren eindeutig zu einem Kulturgut geworden, das nicht nur in Kinderzimmern, sondern auch in den Regalen von zahlreichen Liebhabern seinen festen Platz hat.

Angefangen hat die Geschichte der Maus- und Enten-Comics in Taschenbuchform seinerzeit nicht in Deutschland oder den USA, sondern in Italien. Eine Generation von außerordentlich begabten Zeichnern machte die Bücher dort in den sechziger Jahren populär und veranlasste den deutschen Verleger dazu, ein ähnliches Format zu entwickeln. Die meisten Comics wurden damals einfach direkt aus Italien importiert – noch heute stammen viele Geschichten aus den aktuellen Bänden von dort.

Die Entwicklung der Lustigen Taschenbücher

Lustige TaschenbuchDie Lustigen Taschenbücher erschienen zunächst unregelmäßig, nach einigen Jahren etablierte sich dann allerdings ein fester Vier-Wochen-Rhythmus. Bis heute sind so, die Sonderbände mit eingerechnet, etwa 450 Ausgaben erschienen. Seit 1987 gibt es ein besonderes Gimmick, das die treuen Leser bei der Stange halten soll: Die Buchrückenbilder. Wer alle Bände eines Jahres (teilweise auch eines längeren Zeitraums) im Regal nebeneinander stellt, erhält eine Abbildung von einer der beliebten Figuren.

Der Aufbau der Comics selbst hat sich im Lauf der Jahre übrigens grundlegend geändert. Anfangs waren die Geschichten durch eine Rahmenhandlung verbunden, die oft durch eine kurze Vorgeschichte eingeleitet wurde. Diese Vorgeschichten wurden allerdings teilweise als qualitativ minderwertig empfunden und nach etwa 70 Bänden aufgegeben. Auch die zusammenhängenden Erzählstränge wurden nicht viel länger beibehalten – in den siebziger Jahren entfiel die Rahmenhandlung, und das Lustige Taschenbuch enthielt nur noch einzelne, nicht zusammenhängende Geschichten.

Lustige Taschenbücher in der Gegenwart

Diese Entwicklung ermöglichte es dem Verlag auch, die strikte Trennung von Duck- und Micky-Maus-Bänden aufzugeben, die bis dahin noch notwendig war. Seitdem wurden Geschichten aus beiden Universen innerhalb des selben Bandes abwechselnd erzählt. Die Geschichten um Micky Maus verloren allerdings im Laufe der Zeit an Popularität und machen heute nur noch einen kleineren Teil der Comics aus.

Bei Sammlern besonders beliebt sind übrigens die Erstausgaben der alten Bände. Aus Kostengründen wurde damals nur jede zweite Doppelseite farbig gedruckt, der Rest wurde in Schwarz-Weiß gehalten. Bei Neuauflagen der alten Bände hat Ehapa diese Praxis später aufgegeben und die ursprünglichen Geschichten vollständig nachkoloriert. Auch sprachlich wurden die Comics sanft an die Gegenwart angepasst. Bei Sammlern stößt dies auf wenig Gegenliebe: Echte Fans bevorzugen Lustige Taschenbücher in der Ursprungsvariante.

Quellen:
https://www.ltb-online.de/ltb.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Lustiges_Taschenbuch